Große, landesweite Übung der KAT-Züge der Feuerwehren am 16.09.2023
Am Samstag, dem 16. September 2023 fand eine Großübung der Katastrophenhilfszüge (KAT-Züge) des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes statt.
400 Feuerwehrleute aus ganz Kärnten übten erstmals gemeinsam an mehreren Szenarien und wurden erstmals vom Landesfeuerwehreinsatzstab zentral geführt. Als Abschluss der Übung fand eine gemeinsame Veranstaltung in der Marktgemeinde Treffen statt. Der Kommandant der KAT-Züge, Libert Pekoll, erhielt eine hohe Auszeichnung.
Die zunehmende Anzahl der Großschadensereignisse, vielfach als Folge von Elementarereignissen oder Waldbränden in den letzten Jahren, hat den Einsatz von KAT-Zügen zur überörtlichen Hilfe beinahe schon jährlich notwendig gemacht. Die Einrichtung hat sich bewährt und ist aus dem Einsatzgeschehen in Kärnten nicht mehr wegzudenken.
Um nunmehr die Schlagkraft unter Beweis zu stellen und auf verschiedenste Schadenslagen noch besser vorbereitet zu sein, wurde eine Übung aller fünf KAT-Züge Kärntens gleichzeitig durchgeführt. Die 5 KAT-Züge bilden sich aus jeweils mindestens 80 Frauen und Männern aus den Freiwilligen Feuerwehren des Landes und sind bezirksweise zusammengefasst. Die KAT-Züge sind dem Landesfeuerwehrkommandanten unterstellt.
KAT-Zug I Feuerwehren der Bezirke Hermagor, Villach, Villach-Land
KAT-Zug II Feuerwehren des Bezirkes Spittal
KAT-Zug III Feuerwehren der Bezirke Klagenfurt, Klagenfurt-Land
KAT-Zug IV Feuerwehren der Bezirke Feldkirchen, St.Veit
KAT-Zug V Feuerwehren der Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt
Bei der Übung am Samstag waren 400(!) Feuerwehrfrauen und –männer, Mitglieder des Roten Kreuzes, der Rettungshundebrigarde, vier Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres, des Bundesheers und des Roten Kreuz eingesetzt. Es wurde an fünf unterschiedlichen Orten mit jeweils realistischen Vorgaben geübt:
Im Bereich Arnoldstein und Dobratsch wurde die Bekämpfung eines Flur- und Waldbrandes mit der Unterstützung von Hubschraubern geübt. Hier waren auch 20 freiwillige Feuerwehrleute aus dem benachbarten Kanaltal aus Triest, Ugovizza und Camporosso mit dabei. In Velden wurden mobile Hochwasserschutzeinrichtungen und Großpumpen in Betrieb genommen. In der Ortschaft Debar in der Nähe von Feldkirchen wurde ein Szenario mit Sturmschäden und der Bergung von verunfallten Personen abgearbeitet. Lehrreich war auch die Inbetriebnahme einer Dekontaminationsstation nach einem Verkehrsunfall mit chemischen Substanzen in Villach. Als fünftes Szenario galt es mit Hilfe von Spürhunden verletzte Personen unter Trümmern zu finden und diese zu bergen. Die KAT-Züge wurden mit Hilfe eines zentralen Feuerwehreinsatzstabes von Klagenfurt aus koordiniert und mit diversen Lageeinspielungen konfrontiert.
Der Kommandant der Kärntner KAT-Züge, Libert Pekoll, konnte ein sehr positives Gesamtresümee ziehen: „Es wurden nicht nur innerhalb der Züge die Aufgabenstellungen erfüllt, sondern es konnten sehr kurzfristig und wie geplant neue Kommunikationstechniken zwischen dem Einsatzstab und den einzelnen Führungselementen erfolgreich getestet werden! Ein großes Danke an alle Beteiligten!“
Im Rahmen einer gemeinsamen Schlussveranstaltung wurde die Stärke dieser zusammengezogenen Einheiten vor den Vorhang geholt. Als Ort der Schlussveranstaltung wurde bewusst die Marktgemeinde Treffen gewählt. Im Jahr 2022 waren nach einer Unwetterkatastrophe dort mehrere KAT-Züge tagelang im Einsatz. Ein spektakuläres Bild ergab sich beim Eintreffen der Fahrzeuge am Samstag, bei dem 70 Feuerwehrfahrzeuge und vier Hubschrauber gleichzeitig in Treffen eintrafen.
Der Referent für Feuerwehren und Katastrophenschutz, Landesrat Ing. Daniel Fellner, zeichnete angesichts der 400 angetretenen Einsatzkräfte, ein großes Bild der Dankbarkeit der gesamten Bevölkerung für die ständige Hilfsbereitschaft der Feuerwehren und darüber hinaus für die Bereitschaft mit den KAT-Zügen zusätzliche Hilfeleistungen zu erbringen. Landesrat Fellner übergab vorerst symbolisch an die fünf KAT-Zugskommandanten neue T-Shirts mit einem einheitlichen Branding der KAT-Züge. In Summe waren es 2.000 Stück T-Shirts für alle landesweit gemeldeten Mitglieder, um zukünftig in einem einheitlichen Erscheinungsbild auftreten zu können.
Landesfeuerwehrkommandant Ing. Rudolf Robin: „Die Katastrophenhilfszüge der Freiwilligen Feuerwehren in Kärnten stellen eine wesentliche Stütze des Zivil- und Katastrophenschutzes in unserem Bundesland dar. Wie wir besonders in den vergangenen Jahren bewiesen haben, hat sich jeder einzelne der KAT-Züge im Einsatz bereits mehrmals bewährt. Die gegenseitige Hilfe in allen Teilen in unserem Bundesland mit einer so großen Schlagkraft ist einzigartig!“. Der Kommandant der KAT-Züge, Libert Pekoll, wurde von LFK Robin mit der höchsten Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes, dem Goldenen Ehrenzeichen am Bande für seine Verdienste ausgezeichnet.
In einer emotionalen Rede des Bürgermeisters der Marktgemeinde Treffen, Klaus Glanznig, erinnerte dieser an die schweren Zeiten des Unwetters 2022 und an die anschließende erhaltene Hilfsbereitschaft vieler Menschen und Organisationen, im Besonderen aber der Feuerwehren. Er überreichte mehreren Personen die „Treffen sagt Danke-Medaille“.
Weitere Ehrenäste waren in Treffen Landtagspräsident Ing. Reinhard Rohr, der Leiter der Landesfeuerwehrschule Klaus Tschabuschnig, Militärkommandant Brigadier Philipp Eder, Oberstleutnant Thomas Enenkel, die Landtagsabgeordneten Michael Maier und Stefanie Ofner, Bezirkshauptmann Dr. Bernd Riepan, der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes Regierungsrat Markus Hudobnik.